The Sorrows of a young MA-student

Weil gerade das große Kritisieren umgeht, möchte ich mich auch beteiligen. Auch ich stieß auf “Zeitungsprobleme” bei meiner Masterarbeit. Ursprünglich hatte ich vor eine West- und eine Ost-Tageszeitung (FAZ und Neues Deutschland), je ein Publikumsblatt (da gab es schon das erste Problem: der Spiegel für den Westen, aber das Ost-Pendant, das in etwa den gleichen Zeitraum abdeckt?) und je eine Frauenzeitschrift (Constanze und Für Dich) zu vergleichen. Ziemlich viele Quellen für eine Masterarbeit und gar nicht so nah an dem, was ich jetzt mache, nämlich eine NS-Frauenzeitschrift (NS-Frauenwarte), eine West-Frauenzeitschrift (Constanze) und eine Ost-Frauenzeitschrift (Für Dich/Frau von heute) in punkto Geschlechterrollen zu vergleichen. Ich habe auch jetzt Probleme mit den Zeitschriften, sie wären aber bei meinem ursprünglichen Ansatz schwieriger gewesen.

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Der 8. Mai

Der 8. Mai 1945 war nicht der 11. November 1918. Abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden im Datum unterscheiden sich die beiden Kriegsenden auch sonst. Der Erste Weltkrieg endete für das Deutsche Reich zwar auch mit einer Kapitulation, aber diese fand statt ohne dass das gesamte Deutsche Reich Schauplatz des Ersten Weltkriegs geworden war. Das sah 1945 anders aus. Und das ist vielleicht der Grund, warum der 8. Mai zwar ein wichtiger politischer Gedenktag wurde, aber weshalb er im individuellen Gedenken keinen Platz gefunden haben könnte. Als erste deutsche Stadt war Aachen bereits im Oktober 1944 besetzt worden, das linksrheinische Köln am 6. März 1945. Bis zum 8. Mai erlebten die Deutschen also individuell andere Daten als Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Zivilbevölkerung mag der 8. Mai vielleicht nur als das “endgültige Kriegsende” vorgekommen sein.

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Geschichtsbelletristik

Sommerzeit, Lesezeit. Das dachte ich als ich vor kurzem in einer Buchhandlung nach einem Roman suchte. Vorbelastet durch mein Studium, schaute ich mir die Krimireihen auf der Suche nach einem Geschichtskrimi an. Volker Kutschers Gereon Rath-Reihe begeistert mich nämlich sehr, weil es ihm gelingt, die Weimarer Republik im Krimi zu beleuchten. Nachdem ich im letzten Jahr das Buch “Rassenwahn” von Jörg Gustmann gelesen hatte, wusste ich, dass es auch anders geht und das ist mir bei meiner letzten Lektüre auch wieder bewusst geworden.

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Frauenzeitschriften und Geschichte

Als das ZDF ankündigte eine “Geschichte der Frauen” schreiben zu wollen, wurde ich hellhörig. Guido Knopp hatte sich ja schon an “den Deutschen” abgearbeitet. ((Karl der Große ist bei Knopp beispielsweise auch “Deutscher” – was wohl die Franzosen mit dieser Deutung “ihres” Charlemagne anfangen?)) Während die erste Staffel der “Deutschen” nur mit Männern auskam, überwand man sich in der zweiten Staffel und erhöhte den Frauenanteil bei zehn Ausgaben von 0 auf 20 Prozent, indem man Rosa Luxemburg und Hildegard von Bingen mitspielen ließ.

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